Dienstag, 26. Juli 2016

Der Lechweg Tag 4

Tag 4: Dienstag, 28.06.2016 (Holzgau - Elbigenalb)
Hängebrücke über den Simmser Wasserfall
(mas) Aufgabe des Tages: 16 km, 580 Hm. Sie Sonne lacht, der Himmel ist blau. Auf der heutigen Route kann man eine Hängebrücke überqueren. 100 m lang und 200 m hoch. Wir beschließen, den Weg außen herum zu nehmen und schlagen die Richtung zum Simmser Wasserfall ein. Es geht mal wieder steil bergauf, wieder ca. 25 %. Wir können die Hängebrücke von unten sehen. Unvorstellbar für mich, darüber zu gehen. Es sieht aus, als würde sie freischwebend in der Luft hängen. Wenn man jedoch schwindelfrei ist, wird eine Überquerung sicherlich zu einem besonderen Erlebnis. Die Steigung will und will mal wieder nicht zu Ende gehen. Doch dann endlich ein Lichtblick. Aus dem Wald heraus werden wir mit einem besonderen Anblick belohnt. Eine Wiese voller Blumen und mit einem Weitblick, unvorstellbar. Ein Traum. Hier könnte ich ewig weiterwandern und Energie tanken. Viel zu schnell für mich geht es jedoch wieder in den Wald. Bergauf und dann alles wieder bergab. Leider war dieser Weg sehr schmal und direkt am Abgrund mit einigen Kehren. Meine Konzentration ließ nach und meine Knie schmerzten vom Abstiegen. Ich war heilfroh, als wir unten ankamen. Warum nur macht man so etwas, fragte ich mich.
Pause muss sein!
Nach kurzer Trinkpause ging ich etwas vor, orientierte mich am Schild nach Bach. Bernd folgte mir. Durch die körperliche und geistige Schwäche war mir gar nicht aufgefallen, dass wir direkt am Lech entlang wanderten. Ich weiß nicht ob Bernd es sofort registriert hat, oder ob er mir gut wollte. Ich hatte wohl für meinen Körper intuitiv den einfacheren Weg gewählt. Eigentlich hätten wir an der Gabelung links und nicht rechts gehen müssen. Aber viele Wege führen nach Bach. Dort angekommen machten wir in einem Wanderhotel Rast. Weiter ging es Richtung Elbigenalp, immer am Lech entlang. Etwa 1 Kilometer vor unserer heutigen Unterkunft machte mir mein linkes Knie dermaßen Probleme, dass ich kaum noch gehen und mich nur humpelnd fortbewegen konnte. Ich war ziemlich angeschlagen als wir unser Hotel „Alpenrose“ kurze Zeit später erreichten. Heilfroh, das Tagesziel erreicht zu haben, bestellten wir uns auf der Sonnenterrasse erst einmal etwas zu trinken: 1 Aperol Sprizz und 1 Radler für überaus günstige 12,80 Euro!!!
Danach unter die Dusche. Bernd rief derzeit bei der Rezeption an und bat um einige Eiswürfel zur Kühlung meiner lädierten Knie. Rauf aufs Bett und ordentlich gekühlt. Nach dem Abendessen nochmal das Gleiche. Anschließend mache ich mir Voltaren-Umschläge für die Nacht. Ich bat alle Engel, die Heilung zu unterstützen. Meinen Rucksack für morgen habe ich bereits gepackt, auch wenn Bernd nicht glaubt, dass ich weitergehen kann. Aber ich will morgen weitergehen und ich werde weiter gehen. Bernd hat sich noch mit Thomas ausgetauscht. Wir wollen uns morgen kurzschließen und besprechen wie es mit mir aussieht und dann eventuell noch mal zusammen gehen. Heute bin ich sehr betrübt, dieses ständige bergauf und -ab und die damit verbundene Konzentration aufrecht zu erhalten, bringen mich an meine Grenzen sowie das ständige bergab meine Knie überlastet. Das macht mir Stress, den ich bearbeiten muss. Jetzt aber gute Nacht.





Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen