Tag
4: Dienstag, 28.06.2016 (Holzgau - Elbigenalb)
Hängebrücke über den Simmser Wasserfall |
(mas)
Aufgabe des Tages: 16 km, 580 Hm. Sie Sonne lacht, der Himmel ist
blau. Auf der heutigen Route kann man eine Hängebrücke überqueren.
100 m lang und 200 m hoch. Wir beschließen, den Weg außen herum zu
nehmen und schlagen die Richtung zum Simmser Wasserfall ein. Es geht
mal wieder steil bergauf, wieder ca. 25 %. Wir können die
Hängebrücke von unten sehen. Unvorstellbar für mich, darüber zu
gehen. Es sieht aus, als würde sie freischwebend in der Luft hängen.
Wenn man jedoch schwindelfrei ist, wird eine Überquerung sicherlich
zu einem besonderen Erlebnis. Die Steigung will und will mal wieder
nicht zu Ende gehen. Doch dann endlich ein Lichtblick. Aus dem Wald
heraus werden wir mit einem besonderen Anblick belohnt. Eine Wiese
voller Blumen und mit einem Weitblick, unvorstellbar. Ein Traum. Hier
könnte ich ewig weiterwandern und Energie tanken. Viel zu schnell
für mich geht es jedoch wieder in den Wald. Bergauf und dann alles
wieder bergab. Leider war dieser Weg sehr schmal und direkt am
Abgrund mit einigen Kehren. Meine Konzentration ließ nach und meine
Knie schmerzten vom Abstiegen. Ich war heilfroh, als wir unten
ankamen. Warum nur macht man so etwas, fragte ich mich.
Pause muss sein! |
Nach
kurzer Trinkpause ging ich etwas vor, orientierte mich am Schild nach
Bach. Bernd folgte mir. Durch die körperliche und geistige Schwäche
war mir gar nicht aufgefallen, dass wir direkt am Lech entlang
wanderten. Ich weiß nicht ob Bernd es sofort registriert hat, oder
ob er mir gut wollte. Ich hatte wohl für meinen Körper intuitiv den
einfacheren Weg gewählt. Eigentlich hätten wir an der Gabelung
links und nicht rechts gehen müssen. Aber viele Wege führen nach
Bach. Dort angekommen machten wir in einem Wanderhotel Rast. Weiter
ging es Richtung Elbigenalp, immer am Lech entlang. Etwa 1 Kilometer
vor unserer heutigen Unterkunft machte mir mein linkes Knie dermaßen
Probleme, dass ich kaum noch gehen und mich nur humpelnd fortbewegen
konnte. Ich war ziemlich angeschlagen als wir unser Hotel „Alpenrose“
kurze Zeit später erreichten. Heilfroh, das Tagesziel erreicht zu
haben, bestellten wir uns auf der Sonnenterrasse erst einmal etwas zu
trinken: 1 Aperol Sprizz und 1 Radler für überaus günstige 12,80
Euro!!!
Danach
unter die Dusche. Bernd rief derzeit bei der Rezeption an und bat um
einige Eiswürfel zur Kühlung meiner lädierten Knie. Rauf aufs Bett
und ordentlich gekühlt. Nach dem Abendessen nochmal das Gleiche.
Anschließend mache ich mir Voltaren-Umschläge für die Nacht. Ich
bat alle Engel, die Heilung zu unterstützen. Meinen Rucksack für
morgen habe ich bereits gepackt, auch wenn Bernd nicht glaubt, dass
ich weitergehen kann. Aber ich will morgen weitergehen und ich werde
weiter gehen. Bernd hat sich noch mit Thomas ausgetauscht. Wir wollen
uns morgen kurzschließen und besprechen wie es mit mir aussieht und
dann eventuell noch mal zusammen gehen. Heute bin ich sehr betrübt,
dieses ständige bergauf und -ab und die damit verbundene
Konzentration aufrecht zu erhalten, bringen mich an meine Grenzen
sowie das ständige bergab meine Knie überlastet. Das macht mir
Stress, den ich bearbeiten muss. Jetzt aber gute Nacht.
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