Mittwoch, 31. Juli 2019

Rad am Ring # Nordschleife


Rad am Ring, der Mythos Nürburgring. Dort wo eigentlich mehrere 100 PS Boliden ihre Grenzen ausloten, wo es eigentlich nach Benzin und verbranntem Gummi riecht, wo namhafte Autohersteller  ihre Technik testen, dort wird ein Mal im Jahr auch Fahrrad gefahren. Meist Ende Juli, Anfang August wird auf der legendären Nordschleife und dem F1 Grandprixkurs ein 24 Stunden Rennen ausgetragen. Parallel zum Straßenrennen gibt es auch ein MTB Kurs. Bei beiden kann man als Einzelstarter, im 2er-, 4er- und 8er Team an den Start gehen. Oli hat bereits Anfang des Jahres beim Schwimmtraining angefragt und gleich drei 4er Team gemeldet.  Da ich die Nordschleife erst ein Mal während einer RTF Veranstaltung vor ca. 30 Jahren mal gefahren bin, wollte ich unbedingt wieder teilnehmen und sagte sofort zu. 
RSG AM RING: Oli, Matrin, Bernd, Willi, Matthias G., Dennis, Mathias K., Fabian, Oli, Frank, Timo Florian fehlt.

Bereits am Freitagnachmittag trafen wir uns bei Oli und verluden Zelte, Sitz-und Schlafgelegenheit und natürlich die „Rennmaschinen“. 9 der 12 Teilnehmer bildeten am Freitag die Vorhut und bauten an der Grandprixstrecke unser Lager auf. Matthias Gerling stellte einen Campingbus, Robert einen großen Sprinter und Michael einen überdimensionalen Pavillon. Für Schlaf und Sitzplätz war gesorgt. Michael, Florian und ich reisten erst samstags an.
In den 3 Teams stellten sich in Team 1 Oli, Bernd Frank und Willi, in Team 2 Matthias Klein, Martin, Michael, Florian und in Team 3 Timo, Matthias Gerling, Dennis, Fabian der quälenden 24 Stunden Herausforderung.

Matthias, Oli und Timo beim Start
Pünktlich um 12:42 wurde das 24 Stunden Rennen gestartet und Oli, Timo und Matthias Klein übernahmen die erste Runde im Pulk von ca. 4000 Mittstreitern. Es war schon beeindruckend wie das große Feld direkt an unserem Pavillon vorbeirauschte. Bereits ca. 50 Minuten später war dann ich an der Reihe für die erste Runde. Da ich nur wage Erinnerungen an meine erste Teilnahme bei einer RTF am Ring hatte, habe ich mich bei den Abfahrten zurück gehalten und an den Bergauf Passagen, dann möglichst kraftsparend gefahren. Die Nordschleife hat es in sich. Eine Runde hat 26 km und weist 560Hm auf, mit Abschnitten von bis zu 17% Steigung. Leider hatten die Wetterprognosen recht behalten, gegen 17:00...18:00 Uhr fing es leicht an zu Regnen, das berüchtigte "Ringwetter" hatte eingesetzt. Da ich im Vorfeld bereits in meinem Team das Problem mit meinem Auge angesprochen hatte und deswegen nicht Nachts fahren wollte, musste ich bis zur einsetzen der Dunkelheit 4 mal ran. Für Runde 1, hier war es noch trocken, benötigt ich 50:33 Minuten, es folgte bei einsetzendem Regen eine 53:52, 55:57 und die vierte Runde dann mit 58:84, wobei hier die Dunkelheit, in der letzen halben Stunde, für min 2..3 Extra-Angst-Minuten gesorgt hat. Bei allen RSG´ler erhöhten sich die Rundenzeiten, keiner war vernünftiger Weise bereit bei diesen bedingungen Risiko einzugehen. Nasse Straßen sind zum renradfahren einfach shit. Gefreut hat mich der unerwartete "Fanbesuch" von Familie Gerling was die Moral der Truppe stärkte.  Mit meiner Ankunft, um 22:00 Uhr, am Pavillon waren bereits 10 Runden, in unserem Team, absolviert. Gemäß Absprache hatte ich nun Pause bis morgens ca. 5:30 Uhr. Nach meiner 4ten Runde habe ich mir zunächst trocke Sachen angezogen. Als Energiezufuhr gab es einen Portion Nudel mit einer Kartoffelsuppe zum Nachtisch. Anschließend ging es für 3 Stunden ins Zelt zum Ruhen. Es gelang mir sogar 2 Stunden zu schlafen. Um 3:30 Uhr bin ich dann wieder ins Pavillon um die Team zu unterstützen.
Kurz vor dem Start auf Start und Zielgraden

Was Wetter hatte sich nicht gebessert, mittlerweile regnete es bereits seit 18:00 vom Vortag, mal in kräftigen Schaueren mal „nur“ Nieselregen. Die Sicht wurde zunehmen schwierigen, da Nebel aufzog. Wahrlich ein „Sauwetter“.  Unsere Rennsituation gab es vor, dass ich bereits um 5:25 Uhr aufs Rad musste. Willi (2), Frank (2) und Oli (3) sind in der Nacht recht flott unterwegs gewesen, so das unser Team weite 7 Runden verbuchen konnte. Aber, um 5:25 Uhr war es noch nicht hell. Ich musste mit Licht losfahren und das bei Nieselregen und dichtem Nebel. Das war nicht nur für mich eine Herausforderung, hier tat sich jeder schwer. Aus dem hitzigen Alter bin ich raus und so bin die nicht einsehbaren Bergabpassagen recht defensiv gefahren. Bergan dann alles was geht. Wobei irgendwie nicht mehr so viel ging. Für Runde 5 brauchte ich 60:26 Minuten. Alles noch im Lot, das ist immerhin noch ein 26er Schnitt! Der Start für meine letzte Runde war dann gegen 10:45 Uhr bei strammen Dauerregen und absoluter Motivationslosigkeit. 
Ringwetter in der Eifel
Das Wetter hatte bei Allen Spuren hinterlassen. Für meinen letzen Abschnitt benötigte ich ebenfalls 60:47 Minuten, was bei dem Wetter alles andere als schlecht war. Am Zelt angekommen beschlossen alle 3 Teams das Rennen erst mal, bis eine Stunde vor Rennende, auszusetzen. Gegen 11:15 Uhr sind dann von jedem Team der letzte Fahrer, Frank, Fabian und Michael, nochmal gemeinsam auf die Strecke. Die drei Fahrer sind dann zusammen die letzte Runde, ebenfalls bei strömendem Regen, über die Ziellinie gefahren.

Ergebnis der Kern-Haus Teams:
Platz 182 mit 23 Runden: RSG Montabaur I:  Oli, Bernd, Frank, Willi
Platz 183 mit 23 Runden: RSG Montabaur II: Matthias Klein, Martin, Michael, Florian
Platz 129 mit 24 Runden: RSG Montabaur II: Timo, Matthias Gerling, Dennis, Fabian
Kern-Haus Team RSG Montabaur I
Kern-Haus Team RSG Montabaur II
Kern-Haus Team RSG Montabaur III
Platz 185 und 23 Runden

Platz 184 und 23 Runden

Platz 129 und 24 Runden

1
13:35:17
00:50:50
Oli
1
13:38:07
00:54:00
Matthias
1
13:23:13
00:40:00
Timo
2
14:25:50
00:50:33
Bernd
2
14:34:09
00:56:02
Martin
2
14:11:47
00:48:35
Matthias
3
15:18:12
00:52:22
Frank
3
15:26:57
00:52:49
Michael
3
14:59:33
00:47:46
Fabian
4
16:15:04
00:56:53
Willi
4
16:19:31
00:52:35
Florian
4
15:52:19
00:52:47
Dennis
5
17:08:56
00:53:52
Bernd
5
17:17:45
00:58:15
Matthias
5
16:38:33
00:46:14
Timo
6
18:06:07
00:57:12
Oli
6
18:23:04
01:05:20
Martin
6
17:29:17
00:50:45
Matthias
7
19:03:33
00:57:26
Frank
7
19:21:26
00:58:22
Michael
7
18:19:36
00:50:20
Fabian
8
19:59:29
00:55:57
Bernd
8
20:16:51
00:55:26
Florian
8
19:15:45
00:56:09
Dennis
9
20:58:23
00:58:55
Willi
9
21:14:27
00:57:36
Matthias
9
20:03:46
00:48:02
Timo
10
21:57:17
00:58:54
Bernd
10
22:14:15
00:59:49
Martin
10
20:55:47
00:52:01
Matthias
11
22:57:05
00:59:48
Oli
11
23:15:56
01:01:42
Michael
11
21:50:30
00:54:44
Fabian
12
0:01:15
01:04:10
Frank
12
0:18:26
01:02:31
Florian
12
22:50:27
00:59:58
Dennis
13
1:08:44
01:07:29
Willi
13
1:22:47
01:04:21
Matthias
13
23:39:47
00:49:20
Timo
14
2:12:22
01:03:39
Oli
14
2:34:20
01:11:34
Martin
14
0:37:29
00:57:42
Matthias
15
3:14:27
01:02:06
Frank
15
3:39:36
01:05:16
Michael
15
1:38:43
01:01:15
Fabian
16
4:21:59
01:07:32
Willi
16
4:39:37
01:00:01
Florian
16
2:43:23
01:04:41
Dennis
17
5:23:32
01:01:33
Oli
17
5:44:05
01:04:29
Matthias
17
3:44:08
01:00:45
Matthias
18
6:23:57
01:00:26
Bernd
18
6:49:39
01:05:34
Martin
18
4:43:45
00:59:38
Fabian
19
7:28:21
01:04:24
 Frank
19
7:57:06
01:07:28
Michael
19
5:47:30
01:03:45
Dennis
20
8:37:33
01:09:12
Willi
20
8:59:04
01:01:59
Florian
20
6:40:09
00:52:39
Timo
21
9:40:42
01:03:09
Oli
21
10:06:03
01:06:59
Matthias
21
7:44:53
01:04:45
Matthias
22
10:41:28
01:00:47
Bernd
22
11:13:37
01:07:35
Martin
22
8:43:19
00:58:26
Fabian
23
12:21:54
01:40:26
Frank
23
12:21:53
01:08:17
Michael
23
09:54:36
01:11:17
Dennis








24
12:21:53
02:27:17
Fabian
Rad am Ring "Best of 5"




1
Timo
03:56:15
33,0 km/h
2
Matthias G.
04:29:48
28,9 km/h
3
Fabian
04:30:54
28,8 km/h
4
Bernd
04:39:42
27,9 km/h
5
Florian
04:52:32
26,7 km/h
5
Oli
04:52:32
26,7 km/h
7
Dennis
04:57:20
26,2 km/h
8
Matthias K.
04:58:41
26,1 km/h
9
Frank
05:00:28
26,0 km/h
10
Michael
05:05:37
25,5 km/h
11
Martin
05:14:20
24,8 km/h
12
Willi
05:20:01
24,4 km/h


Fazit:
Rad am Ring ist was für mental gefestigte Radfahrer. Das Streckenprofil, die steilen Bergab und Bergauf Passagen, der oft  heftige Wind, der Regen, der Nebel, die Müdigkeit, der zwangsläufige Schlafendzug, das sind alles Garanten die eintreten können und die nicht selten sind. Die sind es aber auch, die das Rennen so schwer machen. Heuer regnete es fast 15 Stunden. Würde ich es nochmal tun? Stand heute: „Eher nicht! Aber erst mal die Klamotten trocknen und dann schauen wir mal“

Leistung der Teams:
Timo ist das Maß der Dinge. Er ist aber auch der Einzigste der auf einem „profiähnlichem Niveau“ trainieren kann. Allen anderen RSG´ler sind Hoppysportler und noch nicht mal „reihne“ Radfahrer, sondern Triathleten. Da sind Oli und Michael, die als Unternehmer ganz besonders im Stress stehen und neben ihrer täglichen Arbeit noch ganz andere Dinge um den Kopf haben. Oli war auch der Einzigste, der 3 mal in der Nacht, gegen 22:00,1:00 und 4:30Uhr,  auf der Strecke war! Dannis und Fabian kommen an den Ring und haben gerade mal 3 Wochen vorher in Roth einen 10 Stunden Wettkampf in den Beinen. Martin kommt am Freitag aus dem Urlaub und das war sicherlich kein Trainingslager sonder ein Familientripp. Oder da ist Willi mit über 60 Jahren, oder Frank, der vor 2..3 Jaheren erst Triathlon sprich Ausdauersport betreibt. Matthias G., Florian, Ich und Matthias G. stehen im Berufsleben, mit mehr oder auch weniger Zeit zum regelmäßigen Training. Alle fuhren mindestens 5  Runden sprich 130 km mit 2800 Hm. Fabian kam sogar auf 7 Runden. 182km/ 3920Hm. Und das bei den denkbar schlechtesten Bedingungen mit fast 15 Stunden Niederschlag. Nur wenige Marathonrennen in den Alpen haben entsprechende Höhenmeter aufzuweisen und durch das ständige auf und ab ist der Eifelkurs sicherlich schwerer einzuschätzen. Alle können stolz auf ihre Leistung sein!
 

Impressionen
Ilumination der Strecke durch die Radler

Nicht Hotel "Mama"

Bikerhotel

Startaufstellung

Ringwetter

Michael #Batschnassss

Ruhe vor dem Sturm

Streckenbesichtigung auf der Start/Zielgrade

Frank ist etwas skeptisch in Vorahnung was jetzt kommen mag

Matthias beim einrollen

Ringwetter