Nach den Regenschlachten aus den vergangenen Jahren
hatte ich eigentlich nicht mehr die Absicht nochmal die Insel zum Radurlaub zu
besuchen. Ein Freund schaffte es dann doch, mich im vergangenem Jahr zu
überreden mal wieder mitzukommen. Es sollte kein Fehler sein. Wetterzusammenfassung:
Trocken,12....18°C, tw. starker Wind, tw. sonnig. Alles OK
Das Arbeitsgerät der nächsten 7 Tage |
Am Anreisetag ist erst mal locker angesagt. Apartment
einräumen, Leihrad holen und Hotel besichtigen. Auf dem Hotelgelände befand
sich eine Hürzeler Radstation, super
freundliches Personal, schnell und kompetent. Nach nicht mal 10 Minuten hatten
wir die Räder und brachen auf zur ersten kleinen Ausfahrt.
Anreisetag
In relaxtem Tempo führte unsere Besichtigungstour nach Port
Alcudia, weiter am Meer entlang, dann durchs Schilf nach Sa Pobla, Carbanet,
Maffay Weg nach Pollenca, Port Pollenca und zum Hotel. 2,5 Stunden / 55 km
waren für den ersten Tag allemal ausreichend. Fazit des Tages:“ Wir sind
angekommen“.
Tag 2
Anfahrt auf Moscari |
Im Hotel wurden Radgruppenausfahrten angeboten. Für den 2
Tag auf Mallorca schlossen wir uns dann der Gruppe an. „Gruppe“, na ja, die
bestand aus Jörg, mir und dem Guide Namens Petra einer Triathletin. Geplant
waren eigentlich 120-130 km doch bereits nach wenigen „km“ stellte sich heraus,
unser Guide hatte nur mäßige Ortskenntnisse und reduzierte die angekündigte
Tour auf 95 km. Satz mit X. Nach der Tour, Sa Pobla, Petra, Küstenstraße, Can
Picafort, Alcudia zum Hotel, zog ich mir noch mal, für 1:20 Stunden, die
Turnschuhe an. Fazit des Tages:“ Guide nicht überbewerten“.
Tag 3
Marktplatz Petra, typische Kulisse |
Definitiv jetzt nur noch ohne Guide. Geplant war „Randa“ ein
Klosterberg in der Mitte der Insel, doch das Wetter spielte nicht ganz mit. Los
ging es über Pollenca, dem Maffay Weg nach Binisalem. Dort den Blick nach Süden
gerichtet verhieß nichts Gutes.
Dunkle Wolken zogen
auf. Ein Kurswechsel war angesagt. Über Senceles, Sineu erreichten wir
anschließend Petra und wurden dort zu einer 2 Stündigen Regenpause gezwungen.
Mit drei „Cafe con
leche“ gestärkt setzten wir die Ausfahrt über Santa Magalida, Muro,
San Pobla zum Hotel fort. Die 135 km mit einer Zwangspause waren ganz
ordentlich. Fazit des Tages:“Ruhe bewahren“.
Tag 4
Trübe, extrem windig, und eine hohe Regenwahrscheinlichkeit.
Das waren die Attribute des heutigen Tages und so hielten wir uns zurück und
rollten immer nur in der Nähe unserer Unterkunft. Die Temperatur kratzte gerade
mal an einem zweistelligen Bereich und der ständige Wind aus östlicher Richtung
schraubte die gefühlte Temperatur nochmals nach unten. Vier Stunden im Sattel
und 105 km sollten heute reichen. Laufen ist bei diesen Temperaturen wesentlich
angenehmer. Fazit des Tages:“Nicht um jeden Preis“.
Tag 5
Straße nach Ermita de Betlem |
Porto Cristo 20°C |
Die heutigen Wetterprognosen, 16° . . 20°C sonnig,
verlangten nach „Heldentaten“. Um 10:00 Uhr ging es ab an der Küste entlang nach Arta mit einem Abstecher zum
Kloster Ermita de Betlem. Sehenswert, fantastische Landschaft. Gegen 13:00 lud
Porto Cristo zur Mittagspause ein. Der Ausblick am kleinen Hafen und in die
Bucht ist genial. Nach dem Zwischenstopp, führte uns der Rückweg bei 20°C und
Sonnenschein, über Manacor, dem „Apfelsinen Weg PMV 3321“, nach Petra, Santa, Margalida, Muro, Sa Pobla und
zum Hotel. Nach 6 Stunden und 155 km gönnten wir uns 2 Dosen Heineken auf der
Terrasse. Fazit des Tages:“Nutze den Tag“.
Tag 6
Sa Calobra Hafen, Aktuelle Höhe 0m üNN |
Die heutigen Wetterprognosen, trocken 14 . . 16°, führte
mich in Serra de Tramuntana, der Gebirgszug auf Mallorca. Wohlwissend das es
„oben“ maximal 8°C sein könnten, musste ich heute Sa Calobra besichtigen. Jörg
wollte es heute ruhiger angehen und so machte ich mich alleine auf den Weg. Die
Route führte mich über Sa Pobla, Bürger über Selva zum Anstieg hoch zum Kloster
Lluc. Oben ging es dann auf der Ma 10 Richtung Soller bis zur Kreuzung Sa
Calobra, dem wohl schönsten Streckenabschnitt in der Serra de Tramuntana. Sa
Calobra ist ein absolutes „MUSS“ wenn man nach Mallorca mit dem Rad kommt. Die
Abfahrt, eine Sackgasse, zu dem beschaulichen Küstenort Sa Calobra ist recht
halsbrecherisch. Dafür wird man aber auf dem Rückweg mit einem herrlichen
Anstieg belohnt, der die ganze Faszination des Radfahrens in den Bergen widerspiegelt. Oben am Akvedukt angekommen links ab auf die Ma 10. An Kloster
Lluc vorbei und nach ca. 25km erreichte ich dann auf einer rauschenden Abfahrt Pollenca.
Über Port Pollenca radelte ich nach 6
Stunden und 138 km zum Hotel. Fazit des Tages:“Der Krawattenknoten musste
gebunden werden“.
Tag 7
Ein eher ungemütlicher Tag wurde gemeldet, windig 12 . .
16°C. Zusammen mit Jörg sollte dennoch heute „Puig de Randa“ angefahren werden.
Zum letzen male durchs Schilf nach Sa Pobla, Sineu mit kurzem Zwischenstopp auf
der dortigen Radrennbahn, weiter nach Algaida und dann hoch zum Santuari de
Curar auf dem Puig de Randa. Selten bin ich bei solchen Windverhältnissen wie
sie bei dem ca. 5 km langen Anstieg herrschten auf dem Rad gesessen. Das Rennrad
ließ sich kaum noch steuern und wir taten gut daran möglichst schnell wieder
nach unten zu kommen. Das abfahren gestaltete sich ebenso tückisch wie das hochfahren. Anschließend kehrten wir in
Montorini in einem urigen Lokal, Carrer de Palma auf Hürzeler Fahne achten,
ein.
Kleine Stärkung in Montorini !?! |
Der Rückweg führte uns über Sant Joan, Sineu, Llubi nach Sa Pobla. Ständig
hatte ich auf diesem Streckenabschnitt Probleme mit der Schaltung, die sich
nicht beheben ließen. In Sa Pobla am Kreisel löste sich das Problem von
alleine: „Beim Antritt riss die Kette! “ Gerade mal 200m vom Ort des Geschehens
entfernt kannte ich einen neuen Radladen. Hier wurde mir unkompliziert
geholfen. Die Kette mit neuem Schluss versehen, 10 € bezahlt und weiter ging’s.
Über Carbanet dem Maffay Weg nach Pollenca, Port Pollenca und nach 5:33 Std./
137 km erreichte wir die Club Anlage. Fazit des Tages:“Zu viel Power für die
Rennmaschine“
Abreisetag
„Cafe con
leche Tour“ nach Port Alcudia und zurück. Am frühen Nachmittag setze
der Regen ein. Am Abreisetag für uns kein Problem, die Arbeit war getan. Die
neuen Gäste machten, verständlicher Weise, lange Gesichter. Gegen 17:00 wurden
wir abgeholt und um 22:00 landeten wir in Frankfurt. Fazit des Tages:“Flasche
leer“