Dienstag, 4. September 2012


Bernhard Schüßler auf Platz 8 beim Ironman in Köln / 02.09.2012


„Muss ich erst 47 Jahre werden, um das erleben zu dürfen? Ja, das musste ich!“, so die Frage und Antwort, die ich mir, meiner Familie und den mitgereisten Freunden nach dem Wettkampf stellte. Die zehnmonatige Vorbereitung für die angenommene Herausforderung fand ein perfektes Ende in der Domstadt in Köln.

Mit gerade mal 21 Jahren stand ich bereits schon einmal an der Startlinie einer IRONMAN Veranstaltung in Koblenz. Mangelnde Ehrfurcht, zu hohes Tempo mit einem 10 Gang Rennrad auf der Radstrecke und keine Triathlonerfahrung auf einer Langdistanz brachten das Abenteuer zum Scheitern. Bei km 23 beim abschließenden Marathon bin ich vor Erschöpfung zusammengebrochen und konnte den Wettkampf nicht beenden. „Dieses Mal wird alles anders“, so schwor ich mir!

Am 2ten September war es dann wieder soweit. Im Norden von Köln, auf der Regattastrecke der Fühlinger Seen, wurde die erste Disziplin ausgetragen. Das Schwimmen, nicht gerade meine Lieblingsdisziplin, lief recht ordentlich. Hier galt es mit wenig Beinarbeit nicht zu viel Kraft zu investieren, die einem dann, bei den weiteren Aufgaben, fehlen würden. Nach 3,8 km erreichte ich den Schwimmausstieg in einer Zeit von 1:15 Stunden. Mit Platz 173 befand ich mich im Mittelfeld der ca. 400 Teilnehmer. 


In weniger als 4 Minuten wechselte ich das Arbeitsgerät. Neopren aus-, Radsachen anziehen und rauf aufs Rad. Es lagen nun 180 km vor mir. Ein 3 x zu fahrender Rundkurs im Kölner Innenstadtbereich und einer Schleife in Richtung Norden. Für mich ist das Radfahren die Schlüsseldisziplin einer Langdistanz. Man liest in vielen Triathlon-Trainingsbücher, dass hier der Grundstein für das Gelingen eines perfekten Wettkampfes gelegt wird. Dem kann ich nun auch zustimmen. Das erste Drittel ist das entscheidende: ruhiges Tempo, max. 70% von dem, was man leisten kann und genügend verpflegen. Diese Vorgabe setzte ich konsequent um, nahm ca. 10 Gel, einige Bananenstücke zu mir und trank während dem Fahren an die 9 Flaschen Wasser und Mineralgetränke. Mit dieser Renntaktik schob ich mich im Feld langsam, aber stetig nach vorne. Die Radsplittzeit wurde mit 5:30 Stunden notiert und brachte mich auf Position 118 des Starterfeldes.


Für die meisten Hobby-Athleten folgt nun der schwerste Teil des Rennens, der Marathon. Ich teile diese Einstellung jedoch nicht. Aufgrund meiner positiven Einstellung zum Laufen, war dieser Marathon der beste meiner Laufkarriere.


Nein, es wurde keine Bestzeit, sondern das Gefühle zu haben „Ich habe alles im Griff, mir wir nichts passieren“, das war das Besondere an diesem Lauf. Nach kurzer Eingewöhnungszeit hatte ich meinen Rhythmus gefunden und lief nahezu einen konstanten 5 Minuten Schnitt pro Kilometer. Mit der 32 besten Zeit, 3:35 Stunden, aller Teilnehmer gelang es mir, mich noch mal 48 Plätze nach vorne zu schieben. 



Am Ende erreichte ich überglücklich auf Position 70 das Ziel an der Deutzer Brücke im Schatten des Domes. Die Uhr blieb bei 10:27:57 Stunden stehen. Für mich eine fantastische Zeit und ein hervorragender 8. Rang in der Altersklasse AK 45. „Eine konsequente Vorbereitung und Umsetzung der Wettkampfstrategie, mein verständnisvolles privates Umfeld und aufmunternde Unterstützung an der Strecke waren der Garant für meinen perfekten Tag.“

...... und ab in den Urlaub und Beine hoch in Südtirol 


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